Mancha Blanca und die Ermita de los Dolores

Die Dörfer La Vegueta und Mancha Blanca um den Hauptort Tinajo sind gekennzeichnet durch die ursprüngliche Architektur und einer für Lanzarote typischen Felderwirtschaft.

Ländlich ruhig und authentisch, ohne größere Touristenströme, geht es im Gebiet östlich des Timanfaya Nationalpark zu. Überall findet man hier pitoreske Impressionen. Die Region ist auffallend gekennzeichnet durch die Nähe zur Lava auf der einen und die Wüstenlandschaft auf der anderen Seite.

Mancha Blanca

Mancha Blanca erreicht man über La Vegueta an bewirtschafteten Feldern vorbei oder einer Fahrt durch das Lavameer. Es ist das erste Dorf, wenn man den Nationalpark von Yaiza aus kommend durchquert und erstreckt sich unmittelbar am Rand der Lavafelder. Weiterhin gibt es eine gut ausgebaute Straße von La Geria kommend, ebenfalls durch Lava. Mancha Blanca ist fast mit Tinajo zusammengewachsen.

Auf einer Anhöhe, von La Vegueta kommend, sieht man die Wallfahrtskirche “Ermita de los Dolores”. Sie wurde im späten 18 Jh. als Dank dafür errichtet, dass Mancha Blanca bei den Vulkanausbrüche von 1730-1736 verschont blieb. Die Ermita, flankiert von schrägen Stützmauern, steht für Besucher jederzeit offen. Auf dem Altar thront “Virgen de los Dolores”, die Jungfrau der Schmerzen. Durch die vergläserte Kuppel oberhalb des Altars strömt Licht herein. Auf einem Holzkreuz neben der Kirche erkennt man das Datum 16. April 1736. An diesem Tag ist vor Mancha Blanca der Lavafluss zum Stillstand gekommen. Die Ermita de los Dolores wurde 2003 in die Liste der kanarischen Kulturschätze aufgenommen.

Kirche von Mancha Blanca

1736 schleppten die Einwohner die Statue der Schutzheiligen Virgen de los Dolores aus der Kirche San Roque in Tinajo an den heutigen Platz der Kirche. Sie baten um Schutz vor den anrollenden Lavamassen. Dabei schworen sie, ihr eine Kapelle zu bauen. Dolores soll den glühenden Auswurf  mit ihren Händen umgeleitet haben. Dadurch wurden Mancha Blanca und die umliegenden Felder verschont. Seitdem nennt man Dolores “Nuestra Senora de los Vulcanes” und ernannte sie zur Schutzpatronin Lanzarotes.

Der Bau des versprochenen Gebäudes ließ aber auf sich warten, deshalb erschien Dolores einer Ziegenhirtin und forderte die Einlösung des Versprechens. 1781 wurde die Ermita de los Dolores dann fertig gestellt. Einmal im Jahr soll jeder Gläubige zu Fuß von seinem Haus zur Senora gehen. Jedes Jahr an einem Samstag um den 15. September, dem Erscheinungstag vor der Hirtin, wird eine gewaltige Fiesta gefeiert. Viele Inselbewohner nutzen dieses Fest um Dolores zu huldigen.

Von allen Orten der Insel her kommen die Gläubigen familien- und gruppenweise und in traditioneller Tracht zur Kirche gewandert und auf Eselskarren gefahren. Auf dem Weg nach Mancha Blanca wird gefeiert, getrunken und gegessen. Es ist ein fröhliches Fest. Mit bunt geschmückten Wagen und zu Fuß flanieren die Massen an der Schutzpatronin vorbei, die zur Feier des Tages vor der Kirche postiert wird. Sie bringen Gaben typisch landwirtschaftlicher Produkte dar. Anschließend vergnügen sich die Massen auf einer Kirmes und an den vielen Speisen- und Getränkeständen. Neben der Kirche findet zur gleichen Zeit eine Kunsthandwerksmesse mit Angeboten von allen kanarischen Inseln statt. Abends wird auf der großen Bühne gegenüber der Ermita Live Musik gespielt.

Mancha Blanca

Der große Platz neben der Kirche ist darüber hinaus mehrmals im Jahr, meistens Sonntags, das Zentrum diverser Veranstaltungen. Jeden Sonntag bieten die Bauern aus der Umgebung zwischen 9.00 Uhr und 14.00 Uhr auf einem Bauernmarkt ihre Erzeugnisse an. Frisches Obst, Gemüse, Käse, Wein, Brot und Marmelade sind günstig zu erstehen. Während man auf der Terrasse der anliegenden Bar “El Restaurante Dolores” entspannt, kann man das Treiben auch aus einer anderen Perspektive betrachten.

Unten, im Ortskern, ist ein großer Sportplatz, der auch von der Grundschule gegenüber benutzt wird. Ein Stückchen weiter hat ein kleiner, aber gut sortierter Supermarkt geöffnet. Danach verliert sich Mancha Blanca (Richtung Yaiza) in Weinfelder und Lava.Mancha Blanca

Ca. 3 Kilometer weiter kann man das Centro de Visitantes, das Besucherzentrum des Timanfaya-Nationalparks besichtigen. Es ist sowohl für Kinder als auch Erwachsene interessant. Auf Monitoren und Schautafeln wird viel über die Natur, speziell Vulkane, und das Leben auf Lanzarote erklärt. Halbstündlich findet eine Simulation eines Vulkanausbruchs statt. Der Eintritt ist kostenfrei.

 

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