Das spektakulär in Szene gesetzte Naturphänomen der Cueva de los Verdes
war eines der ersten Zentren für Kunst, Kultur und Tourismus auf Lanzarote. Die Einweihung fand im Jahr 1964 statt, nachdem die Inselregierung beschlossen hatte, Lanzarote zu einem touristisch hochwertigen Ziel zu entfalten. Das ehrgeizige Projekt ist unter der Leitung von Jesús Soto entstanden.
Sowohl die Ausleuchtung der Höhlengänge, als auch der Verlauf des Rundgangs sind von Soto in der heutigen Form geplant und umgesetzt worden.
Der respektvolle Eingriff in die Natur fand hauptsächlich im Außen- und Eingangsbereich statt.
Die Cueva de los Verdes findet man im Norden Lanzarotes, in der Gemeinde Haria, nahe der Jameos del Agua. Hier brach vor mehr als 3000 Jahren der Volcán de la Corona aus. Der Lavastrom bildete unterirdisch einen Vulkantunnel, der sich über sechs Kilometer ausdehnt, und vom Vulkankegel bis zum Atlantik reicht.
Einen Teil dieses Tunnels kann man auf einem geführtem Rundgang, ca. 40 Minuten, besichtigen. Durch einen Jameo (eingestürzte Lavadecke) gelangt man in den Höhlengang. Die Grotte birgt Orte mit geheimnisvollen Namen wie: Horno del Diablo (Ofen des Teufels), Cabeza del Monstruo (Monsterkopf) oder Simas de las Doncellas (Jungfrauenschlucht). Unter der Lavaschicht des Malpaís de la Corona, die fast den gesamten Norden der Insel bedeckt, gelangt man ein Stück weit zum Innersten der Erde.
Der zur Besichtigung freigegebene Teil besteht aus vertikal verbundenen und sich überlagernden Galerien. An einigen Stellen befinden sich bis zu drei Ebenen und die Struktur der Räume kann so aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden. Das Innere der Höhle ist an einigen Stellen 50 m hoch und breit, an Anderen muss man sich etwas bücken um vorwärts zu gelangen. Die erstarrten Lavakanäle haben Gesteinsstrukturen angenommen, deren Interpretation reichlich Spielraum für die eigene Fantasie lässt. Man erkennt rötliche Farben an den Gewölbewänden, die durch Oxidation des im Basaltgestein enthaltenen Eisen gebildet wurden. Ockertöne entstehen durch Lichtreflexion an Punkten mit hohem Salzgehalt.
Die Cueva de los Verdes hat ihren Namen von der ursprünglichen Besitzerfamilie. Deren Nachname lautet: Verde (Grün); es ist also die Höhle der Familie Grün.
LA CUEVA DE LOS VERDES
Aus dem Jahre 1590 stammen die ältesten Aufzeichnungen, die auf die Existenz der Höhle hinweist. Es wurde nicht nur die Schönheit der Lavagänge beschrieben, sondern auch deren Bedeutung als Schutz- und Verteidigungsraum. Die damalige Bevölkerung Lanzarotes litt im 16. und 17 Jahrhundert unter wiederkehrenden Piratenübergriffen, Invasionen und Entführungen in die Sklaverei. Das Labyrinth der Cuevas bot einen relativ sicheren Schutz als Zufluchtort, auch weil sie zum Meer hin verschiedene Ausgänge hat.
Wie gewandelt hat sich das Bild dieses Ortes heute: Mittlerweile finden hier im unterirdischen Auditorium klassische Musikkonzerte statt, die von der besonderen Akustik profitieren.
Eintritt: Erwachsene 9,–€, Kinder (7-12) 4,50,–
Öffnungszeiten: 10.00 Uhr – 17.00 Uhr, Sommer (1. Juli bis 30. September): 10.00 Uhr – 18.00 Uhr. Empfohlene Besuchszeit: ab 15.00 Uhr
Lanzarote Kultur und Touristenzentren
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